Die Insel Giglio liegt im Tyrrhenischen Meer und ist nur ein paar Kilometer vom Monte Argentario entfernt. Sie ist nach Elba die zweitgrößte Insel des Toskanischen Archipels, zu dem auch noch die Inseln Giannutri, Montecristo, Capraia, Pianosa und Gorgona gehören. Da Giannutri nur wenige Kilometer südöstlich von Giglio entfernt liegt, hat man sich entschlossen, die Insel verwaltungstechnisch in die Gemeinde von Giglio einzugliedern.
Der Name der Insel kommt aus dem Lateinischen Aegilium, was Ziege heißt. In der Tat war Giglio einst eine Insel voller Ziegen. Die überwiegend gebirgige Insel charakterisiert sich durch eine unbefleckte, üppige mediterrane Vegetation, in der Pinien, Eichen und Erdbeerbäume die Protagonisten sind.
Bis heute ist Toremar die einzigste Reederei, die Fähren nach Giglio anbietet. Diese starten vom Hafen in Santo Stefano und legen in Giglio Porto an.
Giglio teilt sich in drei Bezirke: Giglio Porto, eine kleiner Fähr- und Yachthafen, Giglio Campese, wo die meisten touristischen Einrichtungen zu finden sind, und Giglio Castello, ein mittelalterliches Dorf, das von alten Mauern umgeben ist.
Die Insel ist seit der Eisenzeit bewohnt. Die Etrusker nutzten sie als Militärbasis und für die Römer war sie im Tyrrhenischen Meer von hoher strategischer Bedeutung. Nach der Herrschaft von Pisa (1264-1406), wurde Giglio Teil des Großherzogtums der Toskana, das unter der Macht der Medici Familie stand. Nach der Plünderung der Insel durch die Barbarossa im Jahr 1544 bevölkerte die Medici-Familie die Insel mit Menschen aus Siena.
Urlaub auf der Insel Giglio:

Blick auf die „Isola del Giglio“
Giglio Porto, an der Ostküste, ist der Landeplatz für Boote und Fähren. Die Stadt entwickelte sich rund um den Hafen und ursprünglich gab es hier nur Fischerhütten. Heute führt die malerische Uferpromenade zu der charakteristischen Piazza della Dogana, die von den Einheimischen auch liebevoll “il salotto dell’isola”, das Wohnzimmer der Insel, genannt wird. In diesem Teil gibt es den mittelalterlichen Turm “Torre del Saraceno” und die Kirche der Madonna von Giglio zu besuchen.
Unweit von Giglio Porto liegt das Gebiet, das unter dem Namen „Die Burgen von Giglio Porto” bekannt ist. Hier befinden sich die Überreste der römischen Villa von Domizi Enobarbi. Es handelt sich hierbei um eine große Fläche, in der es Meeresbecken für die Fischzucht, Mosaike und Fresken zu finden gibt. Um die Reste der Villa der Familie Domizi Enobarbi befindet sich heute eine kleine Siedlung.
Giglio Castello ist ein Dorf mittelalterlichen Ursprungs, das in der Mitte der Insel auf einem 400 Meter hohen Hügel liegt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Festung und die Kirchen San Giorgio und St. Peter. Letztere bewahrt einen kleinen Schatz, das Elfenbeinkruzifix von Papst Innozenz XIII. Die mittelalterliche Festung wurde im zwölften Jahrhundert Eigentum der Familie Aldobrandeschi, die dann mit der Erweiterung der ursprünglichen Struktur begann und diese dann in den Bau ihrer Burg integrierte.
Der moderne Badeort Giglio Campese liegt an der Westküste. Der breite Sandstrand erstreckt sich innerhalb der Bucht, die im Westen von einer Reihe von Klippen und im Norden von dem Turm “Torre del Campese” begrenzt wird. Der Turm wurde im späten siebzehnten und frühen achtzehnten Jahrhundert von Cosimo I. de ‚Medici zur Verteidigung gegen die Sarazenen errichtet. Derzeit wird er als Privatwohnung genutzt. Von Giglio Campese genießt man an klaren Tagen herrliche Ausblicke auf das gesamte toskanische Archipel.
Zu den wichtigsten Festlichkeiten der Insel gehören der 10. August, der Tag des Schutzpatrons San Lorenzo. Zu seinen Ehren finden mittelalterliche Wettkämpfe und ein großes Feuerwerk statt. Am 16. August hingegen, wird in Giglio Campese der Schutzpatron San Rocco gefeiert. Am 15. September veranstaltet Giglio Castello das Fest des Schutzheiligen Mamiliano mit einem Eselrennen und Wettläufen in mittelalterlichen Kostümen.
Die traditionellen Gerichte basieren auf Fisch und Krustentieren. “Panifacto” ist das typisches Gebäck der Insel, dessen Hauptzutaten getrocknete Früchte und Feigen sind.